„Kreisklasse ist, wenn sich etwas mehr als die Hälfte der gastgebenden Mannschaft gute vier Stunden vor Anpfiff zum gemeinsamen Aufsammeln von Rasenschnitt trifft.“

Der Beitrag aus der 1. Kreisklasse Nord wird präsentiert von:

So oder so ähnlich könnte das Motto für das Heimspiel des TSC gegen den Gast aus Ebergötzen lauten. Da der Rasen auf dem Sportplatz in der vorangegangenen Woche zwar gemäht, nicht aber vom Platz entfernt wurde, sah sich Hobby-Botaniker Christopher Exner gefordert, seinen Schützlingen einen kurzen Arbeitseinsatz schmackhaft zu machen um das berühmte Dorster „Tiki-Taka“ nicht wegen herumliegender Grashaufen zu gefährden.

„Sollte in ner guten halben Stunde erledigt sein“, frohlockte Exner vorm Freitagstraining, Harken seien optional, zur Not täten es sicherlich auch die bloßen Hände. 135 Minuten und 10 Anhängerladungen Rasenschnitt später, bot sich den 13 Helfern ein zufriedenstellendes Bild: So gut sah der Dorster Sportplatz zu dieser Jahreszeit wahrscheinlich noch nie aus. Einem erfolgreichen Spiel gegen strauchelnde Ebergötzener (nur 1 Punkt aus den letzten 7 Begegnungen) stand also nichts im Wege.

Das Spiel war noch keine Minute alt, als ein Verteidiger der Gäste einen Rückpass nicht vollständig unter Kontrolle bringen konnte, der Ball bei Steffen Kranisch landete und dieser den freistehenden Michael Ludwig bediente, der wenig Mühe hatte, den Ball aus kurzer Distanz im Tor unterzubringen. Auch wenn „Schotter“ nach dem Spiel zu Protokoll gab, dass sein Abschluss etwas anders geplant war, stand unterm Strich eine frühe 1:0 Führung für den Tabellenzweiten. Auftakt nach Maß also.

Wer nun an ein Torfestival glaubte, sah sich allerdings getäuscht. Die Dorster wirkten nach der frühen Führung selber etwas überrascht, es schienen die berühmten Prozente zu fehlen um frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. So konnte man sich zwar im Verlauf der ersten Halbzeit die eine oder andere Möglichkeit erspielen, richtig zwingend wurde es aber nicht. Zu häufig trafen die Dorster Akteure die falschen Entscheidungen, landeten Pässe im Nirwana und Flanken im Toraus. So ging es mit einem 1:0 in die Kabine – zwar definitiv verdient aber auch mit gewissem Steigerungspotenzial für den zweiten Durchgang.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff konnte dann der seit Wochen beständigste Offensivspieler Hewad Osmani auf 2:0 erhöhen. Nach Zuspiel von Tim Launhardt, umkurvte der Youngster die halbe Defensive der Gäste um dann trocken zu verwandeln. Auch hier war die erste Minute der Halbzeit noch nicht vollständig absolviert. War der Auftakt also ein Abziehbild der ersten Hälfte, galt selbiges leider auch für den Rest der Partie. Auch die zweite Halbzeit plätscherte vor sich hin, ohne, dass es dem TSC gelang, die Begegnung mit einem weiteren Tor endgültig zu entscheiden.

Somit sei als letztes Highlight in einer mäßigen Partie noch ein kurz vor Schluss aberkanntes Tor von Kevin Bergmann zu nennen, dem eine schöne Vorlage von Jakob Hennig vorausging. Der ansonsten souverän auftretende Schiedsrichter Cocirla sah den Ball vor der Flanke Hennigs jedoch im Toraus. Musste man wahrscheinlich nicht abpfeifen. Sei’s drum, der TSC konnte den anvisierten Pflichtsieg einfahren und stellte dabei eindrucksvoll unter Beweis, auch „hässlich“ siegen zu können.

Am kommenden Samstag trifft der TSC dann – entsprechende Witterung vorausgesetzt – auf den Nachbarn aus Förste. Derby, Tabellenerster gegen Tabellenzweiten… Es gab sicherlich schon schlechtere Konstellationen. Dass eine Leistungssteigerung zwingend erforderlich ist, sollte allen Beteiligten klar sein, gegen den Rivalen aus dem Sösetal versteht sich eine konzentrierte Herangehensweise aber ohnehin von selbst.

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